Über zehn Jahre verzeichnete die Solarbildung in der Schweiz einen beeindruckenden Anstieg an Absolvierenden. Doch trotz dieser Erfolge stehen Herausforderungen wie das schnelle Marktwachstum und der dadurch erhöhte Bildungsbedarf weiterhin im Fokus. Deshalb bleibt eine effektive Koordination in Branche und Bildung entscheidend.
Die Koordinationsstelle Solarbildung Schweiz publiziert seit einem Jahrzehnt im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) jährlich ein Faktenblatt zur Entwicklung der Solarbildung. In dieser Dekade zeigt die jährliche Zeitreihe einen eindrucksvollen Anstieg von etwa 6.000 Absolvierenden im Jahr 2013 auf über 10'000 im Jahr 2022. Dieser Anstieg ist das Resultat einer verstärkten Integration von Solarkompetenzen in formale Bildungsangebote und eines erheblichen Ausbaus der nicht-formalen Bildung.
Die hohe Anzahl Absolvierende im Bildungsbereich (+5,5% von 2021 zu 2022) ist durch das rapide Wachstum im Photovoltaik-Markt im Jahr 2022 (+58,5% installierte Leistung) zu relativieren. Die Diskrepanz zwischen dem Zuwachs an Fachkräften im Solarmarkt und dem langsameren Bildungswachstum birgt Qualitätsrisiken, die weiterhin aufmerksam beobachtet werden müssen.
Die Zahl der Absolvierenden in der formalen Bildung, besonders in der beruflichen Grundbildung (EFZ) und auf Tertiärstufe, stagniert seit einigen Jahren, was langfristige Bedenken bezüglich der Nachwuchssicherung aufkommen lässt. Spannend wird sein, wie sich die neuen beruflichen Grundbildungen Solarmonteur/-in und Solarinstallateur/-in auf die Zahlen auswirken werden. Erste Abschlüsse werden bereits 2025 erwartet.
Im Gegensatz zur formalen Bildung verzeichnet die nicht-formale Bildung ein starkes Wachstum, mit einer Verdopplung im letzten Jahr und einem zusätzlichen Anstieg von 20% im Jahr 2022. Dies unterstreicht die Relevanz von Kursen für Neu- und Quereinsteigende sowie zu spezifischen Themen.
Die Firmenkurse zeigen eine dynamische Entwicklung mit einer stetig zunehmenden Gesamtzahl der Absolvierenden. In Anbetracht dieser Herausforderungen betont die «Strategie und Umsetzung Solarbildung 2024 – 2030» (in Erarbeitung) die Notwendigkeit koordinierter Massnahmen, wobei die Koordination Solarbildung eine Plattform für den Austausch und die Koordination aller beteiligten Akteure bereitstellt.
Sehen Sie sich die Resultate der Bildungsbilanzierung Solar 2022 im Detail an: