EnergieSchweiz

Das Kleinkraftwerk zum Einstecken

Jedes PV-Modul zählt: Produzieren Sie Solarstrom mit einer steckerfertigen Mini-PV-Anlage, zum Beispiel am Balkongeländer. Mit einer ganzjährig betriebenen 600-Watt-PV-Anlage lassen sich etwa 10 % des Strombedarfs in einem Vier-Personen-Haushalt decken.

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Als «Balkonkraftwerk» und «Photovoltaik für jedermann» werden die Plug-and-Play-Photovoltaikanlagen im Handel angepriesen. Ein Set umfasst üblicherweise zwei Solarmodule, einen Wechselrichter sowie Kabel und kostet 600 bis 1'800 Franken. Dass sie «mini» sind, liegt an einer gesetzlichen Grenze: Aus Sicherheitsgründen dürfen Plug-and-Play Anlagen die Gesamtleistung von 600 Watt nicht überschreiten. Die produzierte erneuerbare Energie fliesst direkt in den Stromkreislauf des Gebäudes.

Am richtigen Ort eingesetzt, sind steckerfertige Kleinanlagen eine gute Sache, z. B. an Balkongeländern. Damit haben auch Wohnungsmietende die Möglichkeit, etwas Gutes zu tun.
Peter Müller, Projektleiter Energieversorgung beim Bündner Amt für Energie und Verkehr.

Vor allem für Mieter empfohlen

Solche Anlagen seien insbesondere Mieterinnen und Mietern zu empfehlen, heisst es denn auch beim Amt für Umwelt und Energie des Kantons Bern. Hausbesitzerinnen und -besitzern rate man dagegen, einen Energieberater oder Solarprofi zu fragen, sagt Christian Glauser, Abteilungsleiter Energie.

Bei der Wirtschaftlichkeit ist zu berücksichtigen, dass es für Plug-and-Play-Anlagen keine Bundesförderung gibt, weil Anlagen erst ab 2'000 Watt unterstützt werden. Auch bei Plug-and-Play-Anlagen ist entscheidend, dass möglichst viel Solarstrom gleich selbst verbraucht wird. Überschüssiger Strom könne aber durchaus auch mit solchen Anlagen ins Netz eingespeist werden, erklärt David Stickelberger, Geschäftsleiter des Fachverbandes Swissolar. Voraussetzung dafür sei, dass der Verteilnetzbetreiber die Rücklaufsperre entferne. Und: «Soll die Rücklieferung gemessen und vergütet werden, braucht es einen neuen Zähler.»

Feste Installation bevorzugen

Für die angefragten Fachleute ist klar: Wer ein Haus besitzt und Solarenergie produzieren will, sollte eine fest installierte PV-Anlage bevorzugen oder mindestens prüfen. Denn damit lässt sich deutlich mehr erneuerbare Energie produzieren (EFH-Dach ca. 10'000 Kilowattstunden pro Jahr, Plug-and-Play-Anlage ca. 600 kWh). Ein Plus für sich selbst – und für die Nachhaltigkeit.

Plug-and-Play-PV: Gut zu wissen

  • Die Produktionsleistung der Anlage darf 600 Watt nicht überschreiten.

  • Für das gesamte Material ist eine Konformitätserklärung nötig (vom Verkäufer verlangen).

  • Vor Inbetriebnahme muss der Stromnetzbetreiber schriftlich informiert werden. Es empfiehlt sich, ihn bereits vor dem Kauf zu kontaktieren.

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