In einem Neubau steckt viel graue Energie. Mit dem Netto-Null-Ziel rückt die CO2-Reduktion beim Bauen verstärkt in den Fokus. Vorausschauende Planung, zeitgemässe Baustoffe und wiederverwendbare Elemente sparen in Zukunft bis zur Hälfte der Treibhausgasemissionen ein.
Die benötigte Energie für das Errichten eines Neubaus wird auch «graue Energie» genannt. Gleichermassen bezeichnen Fachpersonen die dabei freigesetzten Treibhausgase als «graue Treibhausgase». Bereits heute übertreffen die in neuen Gebäuden für die Erstellung aufgewendeten Treibhausgase die während der gesamten Betriebsdauer anfallenden Emissionen. Daher rücken Neubauten, die in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen, immer mehr in den Fokus.
Ein Neubau gilt dann als klimaverträglich, wenn seine Emissionen auf den Absenkpfad der Schweiz Netto-Null bis 2050 zu liegen kommen. Eine neue Studie mit Unterstützung von EnergieSchweiz zeigt: bis zum Jahr 2030 sollten Neubauten mit halb so viel grauen Treibhausgasemissionen erbaut werden wie heute. Mit hohem Engagement und den verfügbaren Produkten und Technologien sind bereits heute grosse Reduktionen möglich.
Wie viele Emissionen ein Neubau verursacht, entscheidet sich bereits in den ersten Planungsschritten. Je früher sich die Entscheidungstragenden für ein klimaverträgliches Bauprojekt entscheiden, desto weniger Kosten entstehen bei der Nachjustierung. Legen Sie gemeinsame Ziele fest und klären Sie gerade bei neueren Technologien deren Verfügbarkeit und Anwendung ab.
In der Planung sticht die Wirkung einer Massnahme heraus: Mit flächensparenden Grundrissen schaffen Sie nicht nur die Voraussetzung für eine effiziente Gebäudenutzung, sondern können bei entsprechender Personenbelegung 15 % der grauen Treibhausgase einsparen. Reduktion beim Bedarf ist ein sehr effektives Mittel zur Einsparung von Treibhausgasemissionen. Auch mit dem Entscheid für einen Leichtbau reduzieren Sie die grauen Emissionen um rund 10 %.
Holzkonstruktionen können einen Beitrag zu klimaverträglichem Bauen liefern. Einerseits ist die Produktion dieses biogenen Baustoffs weniger aufwändig, durch wegfallende Verarbeitungsschritte wird Energie gespart. Andererseits kann verbautes Holz Kohlenstoff über Jahrzehnte speichern.
Ein klimaverträgliches Gebäude muss sich auch nach seiner Lebensdauer bewähren. Gut erhaltene Bauteile von abgebrochenen Gebäuden sollen zukünftig wiederverwendet werden können. Dafür muss bereits bei der Planung vorausschauend gearbeitet werden, denn die Materialien sollen mit dem kleinstmöglichen Aufwand unbeschadet wieder ausgebaut werden können.
Die Studie zeigt, dass die Dekarbonisierung gerade im Gebäudebereich von zunehmender Bedeutung ist. Denn durch Erneuerbare Energien wird der Betrieb weitgehend frei von Treibhausgasemissionen sein. Erfahren Sie mehr zu klimaverträglichem Bauen im Faktenblatt: